Spielsucht oder pathologisches Spielen, wie es in der medizinischen Fachsprache heißt, ist in Deutschland weiter verbreitet als viele Menschen glauben. Nach stichprobenartigen Erhebungen sind etwas über 0,5 Prozent der Bevölkerung oder knapp 300 000 Personen davon betroffen. Der Anteil der an Spielsucht leidenden Männer ist deutlich größer als der von Frauen.
Erkennungsmerkmale der Spielsucht
Der pathologische Spieler steht unter einem Zwang zum Spielen, dem er nicht widerstehen kann. Gespielt wird nicht, um Spaß zu haben oder als Freizeitbeschäftigung, sondern um psychische Probleme wie Depressionen oder Ängste zu überdecken. Erkennungsmerkmale sind unter anderem, dass der Spieler seine Sucht verheimlicht, während seine Gedanken ständig um das Spiel kreisen. Der Spieler verliert die Übersicht über sein Verhalten und wendet alle zur Verfügung stehende Mittel an – auch ungesetzliche – um sich Geld fürs Spielen zu beschaffen. Verluste werden vor Freunden und Familie verheimlicht, während mit Gewinnen geprahlt wird. Zur Prävention und Behandlung sollten Sie unbedingt eine ärztliche Beratung in Anspruch nehmen.
Was können Sie gegen Spielsucht tun?
Pathologisches Spielen ist eine ernste Erkrankung. Unter den Folgen leiden nicht nur der Patient, sondern auch die Angehörigen, da Patienten häufig auch nicht vor kriminellen Mitteln zurückschrecken, um sich Geld fürs Spielen zu beschaffen. Die beste Prävention besteht darin, der Spielsucht zugrunde liegende Probleme wie Ängste oder Depressionen zu behandeln, so dass sich die Spielsucht erst gar nicht entwickeln kann. Gute Beratung zu diesem Thema finden Sie auch in Selbsthilfegruppen. Gute Erfolge wurden auch mit einigen verschreibungspflichtigen Medikamenten erzielt. Schimpfen oder Vorhaltungen taugen jedenfalls nicht als Prävention
Was ist krankhaft, was ist normal?
Spielsucht ist eine Erkrankung, die nicht von alleine vergeht wie ein Schnupfen. Wenn Sie bei Ihrem Lebenspartner oder Angehörigen die Erkennungsmerkmale von Spielsucht feststellen, suchen Sie ärztliche Beratung auf. Auf lange Sicht muss aber der Betroffene selbst einsehen, dass er ein Problem hat und dass er Hilfe benötigt. Eine gute Anlaufstelle für Hilfe und Rat sind Selbsthilfegruppen. Während Spielsucht bei Sportwetten, Casinospielen und an Geldspielautomaten etwa gleich stark vertreten ist, kommt sie beim Lotto und den klassischen Lotterien weniger häufig vor. Ob man nun einen Lottoschein mit seinen Lieblingszahlen ausfüllt oder ein Los bei SKL Boesche kauft – nahezu jeder Mensch hofft auf den Glücksgriff und den damit verbundenen Hauptgewinn. Das wiederum ist völlig normal.
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