Krypto-Investing: Warum der Kauf von Coins riskant sein kann

Bonn – Digitale Währungen lösen bei manchen Anlegern Euphorie aus – das gilt nicht nur für Bitcoins. Mittlerweile können sie sich in Deutschland auch an Initial Coin Offerings (ICO) beteiligen.

ICOs sind ein Mittel der Kapitalaufnahme für Unternehmen. Bei einem ICO werden neue digitale Einheiten auf Basis bestehender oder neu geschaffener Kryptowährungen erzeugt. Anleger können die sogenannten Coins oder Token dann kaufen. Der Kaufpreis muss in der Regel in virtueller, manchmal auch in gesetzlicher Währung entrichtet werden.

Der Begriff
ICO ist an den des Initial Public Offering (IPO) angelehnt, also einen Börsengang einer Aktiengesellschaft. Allerdings hat ein ICO mit einer IPO nichts zu tun, stellt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) klar. Im Gegenteil: «Es handelt sich um höchst spekulative Investments, die oft nicht der geltenden Kapitalmarktregulierung unterliegen.»

Das heißt: Mitgliedschafts-, Informations-, Kontroll- oder Stimmrechte gibt es nicht automatisch. Welche Rechte oder Ansprüche den Anlegern eingeräumt werden, entscheiden die Anbieter selbst. Für veröffentlichte Unterlagen, die die Funktionsweise oder die Vertragsbedingungen erklären, gibt es – im Unterschied zu den Prospekten einer Aktienemission – keine gesetzlichen Vorgaben.

Anleger sollten daher immer die Risiken einkalkulieren, rät die Bafin. Bei ICOs bestehe nicht nur die Gefahr eines Totalverlustes. Auch einen Rechtsanspruch auf die Handelbarkeit der Coins gibt es in der Regel nicht.

Vor der Investition sollten sich Anleger über den Anbieter informieren. Wichtige Fragen hierbei sind unter anderem: Wo hat die Firma ihren Sitz? Welche Rechtsform hat das Unternehmen? Wann wurde es gegründet? Wer ist an dem Unternehmen beteiligt?

Fotocredits: Jens Kalaene
(dpa/tmn)

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