Stuttgart – Jedes fünfte Auto (21,8 Prozent) zeigt bei der Hauptuntersuchung so große Mängel, dass die Prüfer die Plakette nicht sofort vergeben können. Das geht aus der Dekra-Prüfstatistik für 2017 auf Basis der selbst durchgeführten Untersuchungen hervor.
Der Anteil dieser erheblichen Mängel hat sich seit 2016 kaum verändert – damals lag er bei 21,9 Prozent. Mehr als jedes dritte Auto zeigt demnach generell Mängel beim Durchchecken (36,3 Prozent), was ebenfalls kaum eine Veränderung zum Vorjahr darstellt (36,5 Prozent). Die häufigsten Mängel entdecken die Prüfer an der Lichtanlage (25,7 Prozent), bei der Umweltbelastung (21,3 Prozent), bei den Bremsen (18,8 Prozent) und bei Achsen, Rädern und Reifen (13,2 Prozent).
Die drei häufigsten Einzelmängel sind Motoren oder Getriebe mit Ölverlust, falsch eingestelltes oder defektes Abblendlicht sowie Defekte bei den Radaufhängungen und ausgeschlagene Spurstangen. «Es ist erst recht bei modernen Autos schwierig geworden, solche Mängel als Autofahrer selbst festzustellen», sagt Dekra-Sprecher Wolfgang Sigloch. Das zeige, wie wichtig die regelmäßige Pflichtuntersuchung ist. Den fälligen Prüftermin überzieht aber fast jeder Dritte. Dieser Anteil erhöhte sich zum Vorjahr um 1,7 Prozentpunkte auf 30,7 Prozent.
Je älter die gecheckten Autos werden, desto mehr Mängel finden die Prüfer. Zeigen bei bis zu drei Jahre alten Autos nur 8 Prozent Mängel, steige die Quote bei neun bis zwölf Jahre alten Autos schon auf im Schnitt 45 Prozent an. Die Anzahl der erheblichen Mängel verfünffache sich von 5 auf 27 Prozent.
Beim Licht registriert Dekra einen leicht positiven Trend: Unter anderem Abblendlicht und Nebelscheinewerfer weisen demnach geringere Mängelquoten als im Vorjahr auf. Dekra führt nach eigenen Angaben mehr als jede dritte HU in Deutschland durch.
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(dpa/tmn)