Tierhalterhaftpflicht – wirklich sinnvoll?

Vielen Tierhaltern ist nicht bewusst, dass eine private Haftpflichtversicherung nur für einen geringen Teil der von Haustieren verursachten Schäden aufkommt. Eine Tierhalterhaftpflicht deckt dieses Risiko ab. Doch die spezielle Versicherung ist nicht für jeden Tierliebhaber gleichermaßen sinnvoll. Es kommt vor allen Dingen auf die Größe des Tiers und seine Risikoeinstufung an.



Eine Unachtsamkeit kann den finanziellen Ruin bedeuten

Wenn Sie Besitzer von Meerschweinchen, Vögeln oder Katzen sind, können Sie sich bei diesem Thema entspannt zurücklehnen. Schäden, die durch diese Kleintiere verursacht werden, übernimmt in der Regel die klassische Privathaftpflicht. Dies schaut bei Hunden oder Pferden anders aus. Bisher besteht nur in den Bundesländern Hamburg und Berlin eine generelle Versicherungspflicht für Hunde. Andernorts sind lediglich Halter von Kampfhunden von der Regelung betroffen. Eine Haftpflichtversicherung für Pferde ist hingegen vollkommen freiwillig. Aber stellen Sie sich vor, Ihr Pferd reißt von der Koppel aus und verursacht auf einer Autobahn einen Verkehrsunfall. Für die Unfallkosten und Folgeschäden müssten Sie ohne Tierhalterhaftpflicht ganz alleine aufkommen. Für die meisten Menschen wäre das gleichbedeutend mit dem finanziellen Ruin.

Worauf es zu achten gilt

Die Prämien für eine Tierhalterhaftpflicht mit einer Deckungssumme von rund drei Millionen Euro halten sich in überschaubarem Rahmen. Hundebesitzer müssen mit 75 Euro jährlich rechnen, Pferdehalter zahlen mindestens 100 Euro. Sie sollten darauf achten, dass der Versicherungsschutz auch bei fahrlässigem Verhalten Ihrerseits greift. Wenn Sie Ihren Hund trotz Leinenzwang nicht angeleint hatten oder der Zaun auf der Pferdeweide schadhaft war, sind Sie dann im Schadensfall dennoch abgesichert. Zudem macht es Sinn, wenn sich die Versicherungsleistung auf Familienmitglieder oder Freunde ausweiten lässt, die gelegentlich Ihren Hund Gassi führen oder auf Ihrem Pferd reiten. Ihnen sollte jedoch bewusst sein, dass die Versicherung nur für Schäden aufkommt, von denen unbeteiligte Dritte betroffen sind. Werden das Tier oder Sie selbst als Halter verletzt, übernimmt Ihr Versicherer dafür keinen Schadensersatz.

Kostenabwägung

Wenn Ihr Hund einen Passanten beißt oder Ihnen ein Pferd durchgeht und einen Unfall verursacht, kann sich der Schaden schnell auf Zigtausende Euro summieren – ein erhebliches finanzielles Risiko. Wer als Halter größerer Tiere in einem Ballungszentrum lebt, sollte den Abschluss einer Tierhalterhaftpflicht deshalb auf jeden Fall in Erwägung ziehen. Denn das Schadensrisiko steht in keinem Verhältnis zu den vergleichsweise geringen Prämien. Welche Versicherung am besten passt, erfahren Sie in einer Beratung – mehr dazu finden Sie zum Beispiel im YouTube-Channel von Tecis.

Foto-Credit: Blesinger – Fotolia

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